Eine neue Erfahrung.
Samstag, die Fahrt im Regen nach Neustadt an der Ostsee. Gleich nach der Ankunft in die kalten Fluten gestürzt. Zuerst 2km nach Süden, quer der Wind Stärke fünf. Die Wellen kurz und kappelig. Erste Schaumkronen bilden sich. Ein kurzes Stück gegen den Wind, dann wieder quer zum Wind zurück in den Hafen von Neustadt. Zuerst nur Schilder 'Militärisches Sperrgebiet, Anlegen verboten'. Ständig bestätigen an- und abfliegende Hubschrauber die Präsenz der Grenzschutztruppen. Die DDR ist nicht fern. Nach einer Runde Heisser Schokolade im zivilen Hafen und dem gut gemeinten Wunsch der Bedienung nach einer steifen Brise (obwohl wir nun wirklich keine Segel dabei hatten) zurück auf die offene See zum Training. Tauchtraining. Einer nach dem anderen raus aus dem Boot und wieder rein. Natürlich nicht ohne vorher die Kenterrolle probiert zu haben...
Sonntag, der Wind aus West wehte mit unverminderter Stärke. Nach Wetterbericht 5 nach Beaufort. Wir fahren raus! Langsam und sicher zum anderen Ufer. Einige Katamarane kreuzen unseren Weg. Nach zwei Stunden Fahrt nach Kompass mit Peilung 190 kam sogar die Sonne raus. Der genügte nach kurzer Zeit zum Sonnenbrand für alle, die keinen Sonnenhut mit Sicherungskordel dabei hatten. Der Strand bei Timmendorf lud ein zur gemütlichen Mittahspause. Zurück ließ der Wind keineswegs nach. So wurde die andere Seite der Kraft und der Konzentration benötigt. Jede Welle anschauen, klären wer der stärkere ist und durchfahren. Gelegentlich den eigenen Schwerpunkt wieder an Bord holen. Montag, heute schien die Sonne in voller Pracht. Der Wind hatte nachgelassen. Heute war der Tag, um einfach nur auf die offene See rauszufahren. Heute war aber Montag, also gegen Mittag wieder einpacken und zurück. Vorher aber noch schnell zum Pelzerhaken und noch einige Kilometer weiter. Nach einer Würstchenrunde mit Jans Triebwerk aufgeheizt, wieder zurück. Martin hatte ein neues Boot. Einen Namen hat es noch nicht, aber es fährt zuverlässig über Wasser. Beide warten auf die nächste Erfahrung.