Bei einer Elbefahrt im September des vergangengen Jahres von Schmilka (Flußkilometer 4,5) an der tschechischen Grenze bis zum Bootshaus (Flußkilometer 615) haben wir einige Male davon gesprochen, dass die Befahrung der Elbe eigentlich erst in Cuxhaven an der Kugelbake (Flußkilometer 729) so richtig beendet ist.

Allzu viele Termine kommen für diese Tour nicht in Frage, vor allem, wenn nur ein Wochenende zur Verfügung steht. Voraussetzung waren lange Sommertage, so dass es möglich wird, ein morgendliches und ein abendliches Hochwasser zu nutzen. Mit Hilfe des Tidenkalenders war schnell ein Wochenende ausgewählt, an dem diese Voraussetzungen stimmten. Die Wetterverhältnisse der letzten Woche hatten uns dann doch ein wenig Sorge bereitet, aber die Windvorhersage für das Wochenende sprach nicht gegen den Start.

Am Samstagmorgen saßen wir schließlich um 4:45h in den Booten und legten die ersten Meter noch auf Stauwasser zurück. Auch die "großen Pötte" nutzen das ablaufende Wasser und so war morgens um 6:00h auf der Norderelbe die große Auslaufparade. Um diese Uhrzeit fehlten zwar noch die Ausflugsbarkassen, aber Containerschiffe und zahlreiche Schlepper waren schon unterwegs.
Anfangs war es, wie vorhergesagt, noch recht windstill, erst im Laufe des Vormittages nahmen der Wind  und damit auch die Wellen stetig zu. Unser Etappenziel bis zum Einsetzten der Flut war Pagensand. Gegen 10:30h erreichten wir die westlichste offizielle Raststelle, zogen die Boote an Land und bauten unsere Strandmuschel auf, um uns bis zum nächsten Hochwasser am späten Nachmittag auszuruhen. Einige Saisongäste, die den Sommer auf Pagensand verbringen, kamen neugierig immer näher, schnauften an unserer Strandmuschel rum und hatten Freude daran, Thomas Boot abzulecken.

Auch während unserer Pause hatte der Wind stetig zugenommen. Laut Vorhersage sollte es gegen 16h wieder abflauen, doch manchmal liegt der Wetter-, hier wohl Windfrosch, leider auch daneben. Bei kräftigem Westwind hatten wir etwas Mühe mit dem Brandungsstart und starteten schließlich gegen 16:45h zur zweiten Tagesetappe. Die Idee, die Elbe zu kreuzen und vielleicht unter Landabdeckung etwas weniger Wind und Wellen zu haben, war theoretisch gut, aber durch geringfügige Änderung der Windrichtung blieb eigentlich alles wie zuvor: Windstärke gut 4 von vorne und die passenden Wellen dazu. Natürlich hat das Paddeln auch hier noch Spaß gemacht, war aber auch ganz schön kräftezehrend. Im Laufe der Zeit nahm der Wind tatsächlich ab, aber eben erst später als vorhergesagt. Eigentlich war unser abendliches Etappenziel der Yachthafen in Brunsbüttel, aber um 21:45h haben wir irgendwo hinter Brokdorf unser Nachtquartier aufgeschlagen, die fortgeschrittene Zeit und lahme Arme sprachen eindeutig dafür.

Nach einer kurzen Nacht saßen wir um 4:45h wieder im Boot, kreuzten gleich die Elbe und nahmen mit bereits kräftig ablaufendem Wasser Kurs auf Cuxhaven. Wind und Wellen schliefen noch, so dass sogar Zeit für einen Fotostop zum Sonnenaufgang um 5:00h blieb.

Die Elbe wird zur Mündung hin immer breiter, das Ufer ist nicht gerade abwechslungsreich und mit ablaufendem Wasser vergrößerten sich die Wattflächen ständig. Zur Orientierung sind die Seezeichen, wie Tonnen und Leuchttürme, auch für uns Paddler wichtig. An Kartenwerk hatten wir den neuen Jübermannatlas dabei, mit dem wir sehr zufrieden sind, und ein GPS-Empfänger, insbesondere um die Reisegeschwindigkeit im Blick zu behalten. Je weiter wir uns der Mündung näherten, desto höher wurde die Fließgeschwindigkeit der Elbe und wir kamen gut voran .

Und da war sie, die Kugelbake. Schon von weitem konnten wir sie sehen und das gab die Motivation für die letzten Paddelschläge. Um 8:34h erreichten wir unser Ziel: die Kugelbake an der Mündung der Elbe in die Nordsee.

	Die schwarze Linie zeigt unseren Fahrtverlauf nach GPS...
	Kurz nach dem Start im Köhlbrand.
	Besucher während der Mittagspause - wahrscheinlich waren die Boote etwas salzig...
	Brandungsstart auf Pagensand
	Ganz schön früh - aber belohnt mit einem tollen Sonnenaufgang...
	Glücklich beim Erreichen der Zielkoordinaten...