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Lühesand 10.-12.8.2007

Um 16.30 h legen wir bei wolkenverhangenem, aber trockenem Wetter, leichtem Nordwind und ablaufendem Wasser vom Bootshaus ab. Wir – das sind Günther, Sonja, Thomas, Dietmar, Gerhard und Klaus. Bevor wir das windgeschützte Nordufer der Elbe erreichen, warnt Thomas am Ende des Köhlbrands: „Hier müssen wir gucken!“, zeigt auf den auslaufenden Frachter rechts von uns und fragt: „Schaffen wir es vor dem, oder wollen wir warten?“. Gleichzeitig zeigt Günther auf den einlaufenden Frachter links von uns, Sonja auf das Binnenschiff hinter uns und Klaus auf die Hafenbarkasse, welche den linken Frachter rechts überholt und auf uns zuhält. Günther ist sich sicher: „Die dreht gleich ab.“ – und sie dreht in der Tat gleich darauf ab. (Gut, dass ich mich erfahrenen Kameraden angeschlossen habe.) Thomas Frage hat sich inzwischen auch beantwortet: Wir warten.

Anschließend queren wir im Tanz der Wellen die Elbe und lassen uns vom ruhigen Strom an Altona, Strandperle, Nienstedten, Blankenese, Wittenberge und Wedel vorbei treiben. Hin und wieder begegnen wir zwei Wanderruderbooten, die zwar etwas schneller fahren aber von jeder größeren Schiffswelle ausgebremst werden, wobei wir sie wieder einholen und schließlich hinter uns lassen. Eine Ruderin ruft uns im Vorbeifahren zu: „Im nächsten Leben werden ich Paddlerin!“, wozu möglicherweise auch ein bisschen Elbwasser beigetragen haben mag, welches ins Boot schwappte. Ein „Hoch“ auf die Spritzdecke!

Deren Nutzen schätzen wir  so richtig, als wir gegenüber der Lühemündung nach einem Rechtsknick der Elbe den Windschutz des Nordufers verlieren und in kappeligem Wasser die Fahrrinne ein zweites Mal queren, Lühesand nun direkt vor uns. Glücklicherweise hat die Ebbe den Strand unterhalb der Schottersteine bereits freigegeben, sodass wir auf den Sand rutschen, aus den Booten hüpfen und sie an Land ziehen können.

Oben begrüßen uns gleich Reinhard und Inge vom Ring der Einzelpaddler, auf dessen Zeltplatz wir zu Gast sein werden. Später werde ich erfahren, dass Günther 1962 von Reinhard die Kenterrolle erlernt hat und dass man nach 71 Jahren Paddelpraxis im Alter von 77 noch locker von Blankenese zum Lühesand paddelt und zurück. Und unter all den Geschichten am Lagerfeuer vergesse auch ich nicht  den Bericht von der Paddeltour nach Helgoland, an deren Ende man –im Rhythmus des Leuchtfeuers immer wieder geblendet- die Brandung an der Helgoländer Düne zwar hören, nicht aber sehen konnte, bevor man sich mitten in ihr befand.

Zu den Erlebnissen auf dem Zeltplatz gehören das zufriedene Gefühl, dass mit dem ersten Tee aus dem Spritkocher verbunden ist, Günthers obligatorisches Bauernfrühstück, das gemütliche Flachsen im Regenschutz eines gespannten Tarps, die Genugtuung am Morgen, wenn das Zelt einer regenreichen Nacht standhält, der Inselrundgang, freundliche Wirtsleute im Gasthaus, das Wummern der Schiffsdiesel, welches man direkt neben dem Zelt zu hören meint verbunden mit dem bald  darauf folgenden Rauschen der Wellen an der Uferböschung, das Staunen über den Eigenbau eines genialen Klapp/Roll-Campingtisches, das zwanglose Klönen vor vorbeiziehenden Ozeanriesen, das Dahinplätschern des Tages, welches sogar das mitgebrachte (gute) Buch im Paddelsack ruhen lässt und der Bericht der versessenen Paddler Sonja und Thomas, die von den wunderhübschen Gärten der Lüheanwohner erzählen, welche sie dank des Hochwassers entdecken konnten.

Das Ablegen am Sonntag wird spannend, weil die Flut den Strand in Minutenschnelle schrumpfen lässt und der Letzte (Klaus) dann doch noch eine Wellenspitze Wasser ins Boot bekommt, weil er es nicht mehr geschafft hat, vor den Wellen des Elbkatamarans  aufs Wasser zu kommen. Strahlend blauer Himmel bei leichtem Wind von hinten und ruhiges Wasser machen den Rückweg zu einem Kinderspiel, insbesondere als uns die Insel Hans-Kalb-Sand zu einer Badepause an ihrem karibisch anmutenden Strand einlädt.

Vorbei an den belebten Stränden des Nordufers geht es dann endgültig nach Hause, wobei an der Strandperle, wo der Strand vor lauter Menschen nicht mehr zu erkennen ist. Beim Altonaer Museumshafen wird es noch einmal spannend, als Thomas uns nach der Ermahnung, doch zusammenzubleiben, durch den Tanz der Wellen an Lotsen- und Polizeibooten, Containerfrachtern und Hafenbarkassen vorbeiführt und in den spiegelglatten Köhlbrand bringt, auf dessen 9 Kilometern bis zum Bootshaus der wunderschöne Ausflug in Ruhe ausklingt.

 


 
   
   
   
   
   

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