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Für eine längere Urlaubsfahrt von Himmelfahrt bis Pfingsten reichte ich diesem Jahr die Zeit nicht, aber überhaupt nicht auf das Wasser zu kommen, wäre eine Strafe gewesen.

Eine Doppeltour musste her:
Werra im thüringischen Bergland und die
Rheinsberger Gewässer in Mecklenburg-Vorpommern.

Gesagt, getan. Über die Autobahn ging es nach Mihla in Thüringen. Ankunft im Regen, also erst einmal etwas im Auto essen. Wir haben Glück, es hört auf zu Regnen, der Himmel klart etwas auf. Schnell werden die Boote von den Autos abgeladen und auf einer Schotterbank hinter einem Mühlenwehr gepackt. Nach dem Ablegen tauchen wir ein in ein tiefes Tal, die Hänge glänzen regennass im frischen Grün des Waldes. Felswände steigen senkrecht aus dem Fluss. Mit flotter Strömung geht es nach Probsteizella, unserem ersten Übernachtungspunkt. Auf der Zeltwiese des Gutshofes finden wir eine gute bleibe. Abends Schaukochen opulenter Paddlergerichte mit minimiertem Equipment (für Wohnmobilbesitzer).

Am nächsten Morgen ziehen wir weiter. Wir haben Glück, die Sonne bricht seit Tagen das erste Mal durch. Rapsfelder leuchten mit unglaublicher Intensität. Wir beobachten ein Phänomen: Liegt auf einer Flussseite ein Rapsfeld, auf der anderen Seite z.B. ein Maisfeld, ist die Himmelsfärbung über den Feldern völlig unterschiedlich.

Wir passieren die alte innerdeutsche Grenze. Außer einem vergessenem Grenzpfahl erinnert nichts mehr an diesen geschichtsträchtigen Ort, die Wunden sind vernarbt. Inzwischen sind alle Umtragestellen an Wehranlagen, sowohl in Thüringen als auch in Hessen, perfekt für den Kanu-Sport hergerichtet worden. Anleger vor und hinter den Wehren, gepflasterte Wege zwischen den Anlegern, Bootswagen mit Gummibereifung stehen bereit. Kein Vergleich zu den Zuständen in den ersten Jahren nach der Grenzöffnung.

Wir passieren den Ort Wanfried. Der am Kai vertäute Nachbau eines Weserfrachtschiffes dokumentiert, das hier einmal der Endpunkt der Schifffahrt war. Welch eine Mühsal muss es gewesen sein, einen solchen Kahn gegen die scharfe Strömung über hunderte von Kilometern Weser und Werra aufwärts zu treideln.

Wir erreichen Eschwege. Schnell sind die Zelte am örtlichen Kanu-Club aufgebaut. Eine Stadtbesichtigung mit Besucht des örtlichen Spezialitätenrestaurants runden den Tag ab.

Nach einem Frühstück mit frischen Brötchen geht es weiter. Das Wetter bleibt uns hold. Erste Bewährungsprobe des Tages: Der Wanderwart wird zum Schleusenmeister an der Selbstbedienungsschleuse Eschwege ausgebildet. Zweite Bewährungsprobe: Sein Knappe J. muss die Prüfung an der Selbstbedienungsschleuse Bad Soden-Allendorf ebenfalls ablegen. Nach so viel Weiterbildung und strammen 37km auf dem Wasser erreichen wir etwas schlapp das Zeltgelände beim Wietzenhäuser Kanuklub. Ein starker Kaffee bringt uns wieder auf die Beine. Das weitere Programm für den Abend: Inaktivität.

Die Schlussetappe ist ein Kinderspiel, die flotte Strömung und die Stromschnellen von Hedemünden tragen uns rasch weiter. Vorbei an prächtigen Fachwerkhäusern mit weiß getünchten Wänden und schwarzem Gebälk geht es nach Han.-Münden, dem Schlusspunkt unserer kleinen Reise. Lohnend: die Stadtbesichtigung der alten Residenzstadt. In der Nacht beginnt es heftig zu regnen. Gut, das wir nur noch das Auto mit Bus und Bahn nachholen müssen. Nass werden die Zelte eingepackt und dann nach Hause.

Drei Tage später, das Kribbeln ist wieder da, los geht’s. Schnell sind die Boote auf dem Autodach verladen und wir fahren zum Schlabornsee bei Rheinsberg. Hier treffen wir einige vorausgeeilte Süderelbler. Schnell sind die Boote startklar gemacht und wir erkunden die Rheinsberger Seenplatte. Axel und Inge führen Ihren 8 Monate alten Nachwuchs an das Paddel heran. Der kleine will das Paddel gar nicht mehr loslassen. Begeisterung beim Wanderwart.

Wegen der kühlen Witterung war der Bootsbetrieb nicht ganz so intensiv wie in früheren Jahren. Trotzdem bildeten sich vor Schleusen Staus. Die Mietmotorboote werden immer größer, das Können der Kapitäne immer geringer. An einer Brücke wurden wir Zeuge, wie das geöffnete Faltverdeck einer Motoryacht von einer Brücke abrasiert wurde. (Wie sage ich es dem Vermieter?)

Am letzten Tag meldet sich der Regen zurück, ziemlich heftig. Trotzdem ist der Wunsch der Mitreisenden nach einer ausgedehnten Paddeltour da. Gut bekleidet mit Regenjacke und Südwester fahren wir noch eine Schlussrunde nach Canow und zurück. Anschließend Heimreise, immer noch bei Regen. Fazit: Briefmarken sammeln ist leichter, aber wir kommen wieder!



 

  



 

 

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