Das sonnige Wetter weckte wohl auch bei Jan V. die
Frühlings(paddel)gefühle. Am 7. März um 10:17 Uhr lud er in der
Chatgruppe des WSV zu einer kleinen Ostseetour ein; 24 Stunden später,
am 8. März um 10:45 Uhr dümpelten wir schon zu dritt (Jan V, Christian
B. Und Kolja B.) vor der Küste von Niendorf.

 Spiegelglatt liegt die
Ostsee vor dem Bug. Ein leiser Windhauch aus Südost versucht vergeblich
den morgendlichen Seenebels aufzulösen. Nichts deutet auf die
abenteuerliche Rettung am Nachmittag hin...

Los geht's, vorbei an der Seebrücke und dann erstmal ein gutes Stück
raus auf den Teich, in weiten Abstand rund um die Brodtener Steilküste.
Mengen an Seevögeln, Eiderenten, Kormorane, aber auch die Wintergäste
wie Reiher- und Schellenten sind unterwegs. Dann werden die Sichtungen
seltener und wir gleiten entlang des Travemünder Strands. Rund um die
Nordermole und erstmal die Fähre passieren lassen, bis wir an der
DKV-Station des VKL Lübecks festmachen.

Als uns nach der kleinen Mittagspause frisch wurde und sich Jan endlich
vom Telefon lösen ließ, also schnell wieder rein in die Boote, als uns
vom Aussichtspunkt jemand zuruft, dass ein Schwan in Not sei. Das lässt
sich das Team Paw Patrol nicht zweimal sagen. Und schon ist Jan mit wenigen
kräftigen Schlägen beim besagten Höckerschwan, der sich in der
Polyethylen-Wurfleine eines Rettungsrings um Hals und Flügel verheddert
hatte, und säuselt ihm beruhigend ins Ohr. Es wirkt! Der Schwan begreift
die Absicht des Schwanenflüsterers und mit vereinten Kräften und unter
Zuhilfenahme eines Schweizer Taschenmessers gelingt die Befreiung. Vor
lauter Entzücken versenkt Jan auch fast Koljas Taschenmesser.

Voller Adrenalin geht es im Eiltempo zurück. Diesmal unter Land so nah
wie möglich an der Steilküste entlang. Da das Phytoplanktonwachstum
aufgrund der geringen Wassertemperaturen und Sonnenstrahlung noch nicht
eingesetzt hat, können wir im klaren Wasser große Felsen und kleine
Seegraswiesen vorbeiziehen sehen. Noch schnell für ein paar
Schnappschüsse von Spaziergängern auf dem Steilufer posieren und dann
landen wir schon wieder in Niendorf an. Und alle drei sind wieder mal begeistert,
welche Mikro-Abenteuer man vor der Haustür erleben kann.