Ja, so könnte das Reiseziel der diesjährigen Schleitour lauten, denn wir waren genau zur Heringsfangzeit dort unterwegs. Wir, das sind Sonja, Svenja, Kerstin, Martina, Martin und ich.
Gestartet sind wir in Schleswig beim Schleswiger Kanu-Club Haithabu e.V., ein toller Übernachtungsplatz (DKV-Station) mit Panoramablick auf die Schlei und die Skyline der Stadt. Thomas Rühr, der Gästebetreuer des SKC, hat uns sehr gastfreundlich betreut.
Am nächsten Morgen ging die Schleitour dann los: In 2 Etappen von Schleswig nach Schleimünde und die gleiche Strecke wieder zurück. Das Wetter war (wie bestellt) prächtig, viel Sonne, etwas Wind, nicht zu kalt zum Baden, kurzum gutes Paddelwetter für eine entspannte aber nicht langweilige Tour. Die authentische Region hat gerade im Frühling viel fürs Auge zu bieten: sanfte Hänge in leuchtendem grün oder gelb (Rapsblüte), urige Häuschen, kleine Häfen, usw. In Kappeln und Maasholm sieht man dann noch die touristischen Auswüchse dieses Segelreviers.
Auf der ca. 40 Km langen Strecke haben wir in Lindaunis auf dem dortigen Zeltplatz am Noor übernachtet. Unser Reiseziel, den WWR Schleimünde an der Mündung der Schlei in die Ostsee, war zur Zeit noch nicht in Betrieb. Die Auswirkungen der Jahrhundertflut 2023 waren dort noch sehr gut zu sehen. Es ist kaum zu fassen, welche zerstörerische Gewalt die Wassermassen hatten. Sehr schade für diesen wirklich einmaligen Ort.
Besonders imposant war in Schleimünde dieses Mal der klare Sternenhimmel, und wir waren nicht die einzigen die sich nachts daran labten. Da gab es doch tatsächlich schnaufende und leckende Trampeltiere der Gattung Schottische Hochlandbullen, die sich neugierig an unsere Zelte machten. Die Nerven einiger Mittpaddlerinnen wurden durch die Unwesen strapaziert, aber mit dem nötigen Mut wurden sie vertrieben und die anderen schlafenden gewarnt. Zum Glück gab es auf dem Gelände eine Schutzhütte für Rindflüchtlinge und bescherte den betroffenen noch eine ruhige Nacht. Zum Frühstück zog dann das Letzte Rindvieh ab und es gab wieder Ruhe im Karton.
Während der gesamten Fahrt gab es moderate Fahrbedingungen, jedoch immer kraftzehrenden Wind bis etwa 3 Bft von vorne. Für Sonja und Svenja, die zum ersten Mal auf Großgewässer dabei waren, war diese Fahrt ein guter Einstieg und sie haben die Herausforderungen großartig gemeistert. Unsere Gruppe zeichnete sich übrigens durch eine ausgesprochen kompetente soziale Expertise aus. Das hat dann auch die vielen netten Gespräche in unserer gemeinsamen Zeit deutlich geprägt.
Aus meiner Sicht als Fahrtenleiter möchte ich zum Schluss unterstreichen, dass es eine tolle, entspannte Tour in äußerst netter Gesellschaft war. Schön das ihr dabei wart und nächstes Jahr gerne wieder auf Fischbrötchentour an die Schlei, Gerard