. . . da waren wir (Karen, Edmund, Kerstin, Renate, JanV und ich) unterwegs, am kleinen Belt bei einer Umrundung der dänischen Insel Als. Doch gehen wir erstmal auf Reset und starten beim Anfang.
Für das lange Himmelfahrtswochenende hatten wir uns die Umrundung von Als in 4 Etappen vorgenommen. Der Wetterbericht versprach wechselhaftes Wetter mit zum Teil kräftigem Wind, zunächst aus NW, der dann am letzten Tag auf SW drehen sollte. Damit war klar, dass die Umrundung im Uhrzeigersinn gefahren wird.
Bildquelle: Kanu Kompass Dänische Südsee
Gestartet sind wir vom Steg des Sonderborg Kanuklub, direkt südlich der Hochbrücke über den Sund. Nach der üblichen Packorgie ging es dann mit Rückenwind nördlich durch den schönen Als Sund mit einer Pause am Fährhafen Ballebro. Wegen der Windvorhersage sind wir weder in die Dyvig Bugt noch nach Varnaes Hoved (wo wir auf dem freien Übernachtungsplatz übernachten wollten) sondern bis an die Nordspitze von Als bis Kobingsmark gefahren und haben dort am Strand übernachtet. In der Nacht gab es Regen aber der war morgens pünktlich vorbei gezogen. Die Lichtverhältnisse auf dem Wasser bei so wechselhaftem Wetter sind etwas Besonderes.
Am zweiten Tag sind wir dann mit Landabdeckung die Ostküste von Als heruntergefahren. Durch die erhöhte Küste kann man bei Westwind (angesagt 5..7 Bft) recht gut in Landnähe paddeln. Die Fahrt ging vorbei am Fährhafen Fynshav (Wasser bunkern) bis Blommeskobbel. Dort gibt es einen Wald mit einem tollen freien Übernachtungsplatz, direkt am Hang der Steilküste. Hier hatten wir einen großartigen Ausblick auf die Ostsee mit in der Ferne die Inseln Fynn und Aero. Beim Abendessen gab es dann von der exponierten Stelle an der wir saßen die erste Walsichtung. Es zogen mehrfach Schweinswale vorbei, die beim Luftholen auftauchten und gut zu beobachten waren. JanV konnte ein Auftauchen sogar im Video festhalten. Whale Watching ist offensichtlich auch im Kleinen Belt möglich! Den Abend haben wir gemütlich bei einem Lagerfeuer am Strand ausklingen lassen. Übrigens sind an der Ostküste Als die Schäden durch die Sturmflut 2023 noch massiv zu sehen; viele umgestürzte Bäume am Strand und weggespülte Stellen an den Steilküsten.
Die 3. Etappe ging weiter an der Ostküste von Als, vorbei an Mommark und der SW-Ecke von Als (Gammel Pol) bis zum Zeltplatz Drejby Strand, wo wir ChristianS + Familie trafen und wo es dann noch Jans traditionellen Pfannkuchen gab, diesmal allerdings mit Zucker und Zimt und Strandsand! Aufgrund der Windvorhersage (dreht auf SW) entschieden wir uns bei Kaegnaes Fyr die Boote über den Damm zu tragen und den Landschutz der Insel KaegNaes zu nutzen. Die letzte Nacht haben wir dann auf dem privaten Übernachtungsplatz Vibaek Molle verbracht. Dieser Platz ist eine echte Kuriosität und ein Kleinod. Sie wird von einer 91-jährigen, sehr rüstigen und sehr netten Dame bewirtschaftet, die im Übrigen viel zu erzählen hatte. Für mich war die Dame wie ein „guardian angel“ von Schriftsteller Siegfried Lenz, denn der hatte bei ihr viele Jahre den Sommer verbracht und dort viele Werke wie der Roman „Deutschstunde“ und andere geschrieben. Wir haben dort neben des von Lenz gebauten Bootshauses auf einer kleinen Wiese übernachtet. Bei unserer Gastgeberin konnten wir sogar duschen und uns in ihrer liebevoll gepflegten urigen Gartenanlage aufhalten.
Am letzten Tag der Umrundung von Als mussten wir erstmal einige Schauer und ein Gewitter vorüberziehen lassen bevor es losging. Da der kräftige Wind nun von SW über die offene Fläche der Sonderborg Bugt quer herüberwehte, gab es doch noch ordentliche Wellen und zum Vergnügen der Teilnehmer - wie bei den Schweinswalen an den Tagen zuvor - einen netten Tanz auf dem Wasser bevor wir Sonderborg erreichten. Die Einfahrt in den Als Sund bei Sonderborg ist wie ein krönender Abschluss der Fahrt. Die Skyline der Stadt besteht aus einer recht imposanten Kombination aus Historie (Burg, Windmühlen, Altstadt) und moderne Bauten. Bald darauf erreichten wir am Stadtrand den Jetty des SKK und schlugen auf die gelungene Fahrt ein.
Zum Schluss ein kleines Fazit: Die Fahrt war recht Facettenreich, sowohl von der Landschaft her, als auch vom Paddeln. Die Gruppe harmonierte sehr gut und es war eine sehr entspannte und angenehme Fahrt mit euch. Vielen Dank für eure gute Gesellschaft und die gute Zeit die wir zusammen verbracht haben,
Gerard