wvs-DSCN0086-2Endlich war der 27. Mai 2016 gekommen, an dem sich Johann, Jens und ich vereinbarungsgemäß am Bootshaus Süderelbe trafen, um von dort die geplante Spiekeroog-Tour anzutreten. Das Auto war an jenem Freitagvormittag schnell mit unserer Ausrüstung und unseren drei Seekajaks beladen. Und nach etwa drei Stunden Fahrtzeit, inkl. genehmigter Pause, erreichten wir auch schon unser Ziel, die Slipanlage im Hafen von Neuharlingersiel. Die Überfahrt nach Spiekeroog Südwest, wo sich der Zeltplatz, unser Standquartier, befand, traten wir allerdings zu viert an. Nämlich mit Gerhard, der aus den Niederlanden kam und nicht alleine rüber fahren wollte.

 

Bereits vor der Hafenausfahrt in Neuharlingersiel kam uns auch schon als Willkommengruß der kräftige Gegenwind aus Nordost entgegen. Bei der Überfahrt nach Spiekeroog gab es nur eine einzige Schrecksekunde, als Gerhard plötzlich mit seinem rückwärtsfahrenden Küsten-Ruderboot etwas zu weit westlich abdriftete und dabei mit seinem rechten Ruderblatt voll gegen den im Wasser stehenden Messstationsturm knallte. „Gott sei Dank“  blieb dabei eine Kenterung oder ein Schaden aus. Ansonsten ist uns aber die Überfahrt nach Spiekeroog prima gegen 17:00 Uhr gelungen.

Am Samstag, kurz nach dem Frühstück, gingen wir um 9:40 Uhr (geplant war eigentlich 09:21 Uhr) wieder auf das Wasser, um Spiekeroog im Uhrzeigersinn, also auf der Seeseite zu umrunden. Als wir die Robbenplatte nordwestlich von Spiekeroog erreichten, hatte schon mit auflaufendem Wasser die Westströmung eingesetzt, mit der wir trotz des leichten Gegenwindes gemütlich gen Spiekeroog Ost paddelten.

Das Wetter war traumhaft schön, darum beschloss ich, mit Johann und Jens die Gelegenheit zu nutzen, einen Abstecher nach Wangerooge West zu machen. Zuvor haben wir uns noch eine kurze Pause am Strand vom Ostende Spiekeroog gegönnt. Ohne große Mühe überquerten wir das Gat zwischen Spiekeroog und Wangerooge.  Zunächst jedoch steuerten wir die Backbordtonne H16 an und nahmen dann den direkten Kurs zum West-Turm von Wangerooge auf, um möglichst nicht auf eine der vielen westlich gelegenen Buhnen bei Wangerooge mit unseren Kajaks aufzufahren, an denen schon einige Schiffe verunglückt sind.

Gut angekommen, kehrten wir in der Nähe des West-Turms ein. Genossen bei Kaffee und Kuchen das sonnige Wetter, die Sicht auf dem Leuchtturm und auf die vor uns weidenden Kühen, auf die vielen prachtvoll, in Pink blühenden Hagebuttensträucher. Auch unternahmen wir danach noch einen kleinen Küstenspaziergang.

Pünktlich um 14:45 Uhr ging es dann schon wieder aufs Wasser. Lustig dabei war, dass wir im Wasser unter gegenseitiger Hilfe in unsere Boote klettern mussten. Denn durchs auflaufende Wasser war plötzlich der Strand nicht mehr da, auf dem wir zuvor noch sicher angelandet sind. Stattdessen fanden wir nur noch ein steiles, steiniges Ufer vor. Rechtzeitig zur Hochwasserzeit, an dem der Stromkipp gegen 17:00 Uhr eintrat, erreichten wir die Höhe der Betonnung OB28/AH2 und konnten von dort aus bequem mit Ostströmung und Rückenwind zurück zu unserem Quartier in Spiekeroog paddeln.

Am Sonntagvormittag unternahm ich mit Johann Brandungsübungen. Aufgrund der unpassenden Windverhältnisse mussten wir wieder bis zur Nordseite von Spiekeroog paddeln. Dennoch lohnte sich die Fahrt dorthin, denn in der Lagune bei der Robbenplatte sahen wir sogar einige Seehunde, worüber wir uns freuten. Nachmittags gingen wir zum Essen zu dritt in die Ortschaft Spiekeroog. Anschließend unternahmen wir auf der Insel noch eine erlebnisreiche Wanderung.

Die so wohltuende Zeit auf der schönen Insel Spiekeroog ging leider für uns alle viel zu schnell am Montag zu Ende. Denn etwa eine Stunde nach Niedrigwasser sind wir schließlich von Spiekeroog wieder zurück zum Neuharlingersieler Hafen gepaddelt und das bei sonnigen Wetter, da angekündigtes Unwetter ausblieb. Vor der eigentlichen Heimfahrt ließen wir allerdings noch die wunderbare Tour im Restaurant „Fischereigenossenschaft Neuharlingersiel“ ausklingen.

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