wvs-IMG 0432 titelOder: Mein Weg in die Selbständigkeit.

So war das nicht geplant, dass mein „Personal Trainer“ Gerd drei Tage vor Beginn der Wanderfahrt verletzungsbedingt ausfällt und nicht mit zur Unterelbe kommen kann.

Was tun? Auch nicht mitfahren? Nein, dazu habe ich mich zu sehr gefreut!

Dies sollte meine zweite Gepäckfahrt werden. Bei der ersten Fahrt, dem Inselhoppen 2015, hatte ich noch das „rundum-sorglos-Paket“ gebucht. Zum Ausgleich durfte ich dieses Jahr Gerds sehr seetüchtigen Seekajak benutzen und bekam die nötigen Instruktionen: vorne die schweren Sachen, hinten die leichten. Beim Schließen der Packluke von erfahrenen Paddlern helfen lassen.Wer kommt auch auf die Idee, dass dazu ein Fahrradschlauch aufzupumpen ist…

Und überhaupt sind mit Christina, Jörg, Nils, Hans-Jürgen und Joachim weitere super nette und hilfsbereite Mitpaddler dabei. Die Lebensmitteltaschen bekam ich mit Essensliste und den nötigen Getränken fertig gepackt vom Wanderwart mit – was will frau mehr.

So wurde die Fahrt dann auch ohne den Wanderwart zu einer unvergesslichen Tour. Hartmut brachte die Reisegruppe netterweise samt Gepäck und Booten zum Einsatzpunkt in Neuenschleuse an der Unterelbe. Den 1. Tag paddelten wir bis zum Pagensand. Gerd hatte von der unteren Naturschutzbehörde eine Genehmigung besorgt und so konnten wir in diesem Jahr im Naturschutzgebiet bei der Düne übernachten. Es ist schon sehr beeindruckend in der Nähe der großen Containerschiffe zu paddeln. Beim Queren der Fahrrinne steigt der Adrenalinspiegel schon ein wenig. Unser Fahrtenleiter hatte aber alles gut im Blick und so war es kein Problem, zumal wir auf der Elbe auch keine Probleme mit Wind und Wellen hatten. Dann schon eher mit der Strömung. Nach Abstechern zur Rhinplate und zum Schwarztonnensand am 2. Tag kamen wir auf Lühesand mit dem allerletzten Stauwasser an. Da half nur die wuuusch-wuuusch-wuuusch-Technik. Nicht bekannt? Einfach paddeln, paddeln, paddeln! Auf Lühesand konnten wir uns erst einmal gut einen Tag von Mücken oder Gnitzen oder wir die stechwütigen geflügelten Tiere auch immer heißen, erholen.

Weiter ging die Tour elbaufwärts Richtung Bootshaus. Spannend wurde es, als wir an Hanskalb- und Schweinesand vorbei durch den Hafen mussten. Die „blöden“ Hafenrundfahrtschiffe im Waltershofer Hafen verursachen in den engen Hafenbecken hin und her reflektierenden Wellenschlag. Jetzt weiß ich, dass man mit der Stabilität eines guten Seekajaks auch unangenehme Kreuzseen meistern kann.

Am 6. Tag kamen wir nachmittags etwas erschöpft am Bootshaus an. Ein schönes Gefühl „nach Hause“ zu kommen und mit der Lore bis vor das Bootshaus des Wassersport-Verein Süderelbe gezogen zu werden.

Das Wetter war zum Glück besser, als vorhergesagt. Wir konnten die Zelte immer fast trocken einpacken und abends im Trockenen wieder aufbauen. Den einen oder anderen Regenschauer haben wir im Boot oder unter dem Tarp ausgesessen. Wie heißt es so schön: Paddeln ist ein Wassersport. Die Tage auf der Unterelbe waren tief beeindruckend. Die Insellandschaft mit den Sandstränden ist traumhaft. Ich empfinde es als Luxus, dies erleben zu dürfen. Herzlichen Dank an Wanderwart und Fahrtenleiter für Vorbereitung und Durchführung und die Mitpaddler, die alle für dieses tolle Erlebnis gesorgt haben.

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