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Schweden ist umgeben von Schären, die Auswahl, wo man seinen Sommerurlaub paddelnd verbringen könnte, praktisch unendlich. Die “schönsten Schären” finden sich sowohl im Westen als auch im Osten, glaubt man den jeweiligen Internetseiten der zur Auswahl stehenden Gebiete. Wir entschieden uns unsere zweiwöchige Midsommar Paddeltour auf der Ostseite, genauer im Schärengarten um Gryt und S:t Anna zu verbringen. Geschützt vor dem Westwind und hoffentlich mit weniger Motorbooten und Rummel als in den Schären weiter nördlich bei Stockholm.

Der Wind wehte dann gemeiner Weise ziemlich beständig und teilweise kräftig aus Ost und Südost, aber das mit der Einsamkeit klappte; auf jeden Fall in der Woche vor dem Mittsommerfest. Aber auch danach fanden sich immer wieder sehr ruhige und einsame Fleckchen. Gryt, bezeihungsweise Fyrudden als Startplatz hatte für uns den Vorteil, dass es ziemlich genau in der Mitte unserer Karte lag. So konnten wir eine (etwas verschnörkelte) 8 fahren, um nach etwa der Hälfte der Zeit am Auto und in dem kleinen Laden am Hafen in Fyrudden unsere Vorräte zu ergänzen.

Bevor es losgehen konnte, musste das ganze Gepäck, Verpflegung, Rotwein für 2 Wochen in den Mii. Letztlich ist es einfach und sogar praktisch. Passt es in den Mii ohne das der Beifahrer die ganze Zeit etwas auf den Beinen liegen hat, passt es später auch in die beiden Boote! So konnten wir schon zuhause testen, ob eventuell doch das ein oder andere Teil besser in Hamburg bleibt. Nach der Anreise über Nacht von Travemünde nach Malmö und dann weiter stundenlang mit dem Auto durch Schweden, sind wir gegen 15 h in Fyrudden angekommen. Am Hafen gibt es eine Rampe an der man einigermaßen gut ins Wasser kommt. Mir den beladenen Booten schon etwas Gewuchte aber es ging. Das Auto konnten wir nach dem Umladen des Gepäcks in die Boote etwa 1.5 km vom Hafen entfernt auf einem kostenlosen Langzeitparkplatz stehen lassen.

Gryt NordSued

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Unser Plan war zunächst nach Norden zu fahren und nach 7 Nächten nochmal in Fyrudden vorbeizukommen und die restlichen Tage eine Schleife nach Süden zu fahren. Die genaue Route sollte sich nach Wind und Wetter entscheiden. Gegen 17 h ging es dann mit knapp 30 L Wasser, 5 L Rotwein, einigen Dosen Lättöl und Lebensmitteln für 7 Tage endlich los. Nach der langen Anreise sind wir am ersten Abend nur noch gut 5 km gepaddelt bis wir den ersten schönen Platz zum Übernachten gefunden hatten. Am folgenden, dem ersten richtigen Paddeltag, war es sonnig und fast windstill, so dass wir erst mal nach Osten in die äußeren Schären fahren konnten, wo wir Abends einen etwas abschüssigen Platz auf Granit fanden um unser Zelt aufzustellen. Nachdem das Zelt stand, ergab die Erkundung der näheren Umgebung, dass es in direkter Nachbarschaft noch zwei weitaus geeignetere Plätze für das Zelt gegeben hätte, auf denen wir im Laufe der Nacht nicht mehr und mehr Richtung Fußende gerutscht wären.

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Nach dieser zweiten Nacht hatten wir dann auch einen Plan, oder besser ein Ziel, am 4. Tag, dem Mittsommerabend, im Hafen Arkösund unsere Wasservorräte aufzufüllen und in dem kleinen Dorfladen ein paar Lebensmittel einzukaufen, um danach noch bis an den nördlichen Rand unserer Karte weiterzufahren und dabei die relativ großen Inseln Gränsö und Arkö zu umrunden. Während der Fahrt nach Norden war der Wind aus Südost sehr kräftig, so dass wir durch die inneren Schären bis Arkösund gefahren sind. Zurück vom nördlichsten Punkt unserer Fahrt (N58.539568° E16.901618°) hatten wir meist weniger Wind und konnten weiter östlich entlang der äußeren Schären paddeln.

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Nach 7 Tagen waren wir wieder zurück in Fyrudden, praktischerweise zur Mittagszeit (Pizza!) und konnten ein paar nicht benötigte Gegenstände ins Auto laden, schmutzige Klamotten, lange Unterhosen, Stirnlampen und dann unsere Verpflegungs- und Klamottenvorräte ergänzen. Der Wind kam jetzt sehr kräftig aus Südost, schräg von vorne. Da südlich von Fyrudden häufig lange “Halbinseln” ziemlich weit nach Südosten in die Ostsee hinausragen und praktisch ohne den Schutz weiter draußen liegender Inseln umfahren werden müssen, waren die ersten 2 Tage der Südrunde recht anstrengend und teilweise auch turbulent wenn wir die zwischen diesen Landzungen befindlichen nach Südosten offenen fjordartigen Ostseearme queren mussten. Soweit es ging, haben wir uns hier wieder im inneren Bereich aufgehalten. Bei diesem Wind und da wir für die Südrunde ohnehin nur 5 Tage zur Verfügung hatten, war das südliche Ende der Karte kein erreichbares Ziel. Andererseits würde das Trinkwasser nicht für die ganzen 5 Tage reichen. Das Ziel der Südrunde war daher der kleine Hafen auf der Insel Rågö, den wir am Mittag des 3. Tages erreichten. Mittags anzukommen ist empfehlenswert, weil es auf Rågö ein sehr gutes Restaurant gibt, in dem man sehr lecker essen und das auf der Insel gebraute Bier trinken kann. Solcherart gestärkt sind wir am Nachmittag noch bis kurz vor Loftahammar gepaddelt, um uns dann an der Nordseite Rågös entlang auf die Rückfahrt zu begeben.

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Am nächstem Morgen blies der Wind nicht mehr so kräftig, so dass wir, wieder auf nördlichem Kurs, weiter außen fahren konnten als auf dem Weg nach Süden. Der schönste Teil dieser Strecke waren die vielen kleinen Inseln östlich von Trässö. Am letzten Abend haben wir nach einer wieder recht windigen und stellenweise recht bewegten Fahrt auf einer kleinen Insel südlich von Fångö tatsächlich einen Gelcoat schonenden kleinen Sandstrand mit einem sehr schönen Übernachtungsplatz gefunden. Von hier aus sind wir am letzten Tag zur Umrundung von Fångö gestartet. Kurz vor der nordwestlichen Ecke Fångös sieht man vom Boot aus eine große Schutthalde am Ufer, den Abraum einer alten Kupfermine, die dort von 1821 bis 1874 betrieben wurde. Das Erz wurde wohl teilweise in Hamburg verhüttet.

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Das Wetter war während der ganzen Fahrt phantastisch; während der 2 Wochen hatten wir insgesamt weniger als 5 h Regen, davon 3 h am letzten Tag. Manchmal konnte man über dem Festland Gewitterwolken sehen, auch mal entferntes Grummeln hören. Über dem noch relativ kühlen Wasser lösten die Wolken sich aber immer wieder auf, bevor sie uns zu nahe kommen konnten. Wind war immer wieder ein Thema, meist wehte er von Ost oder Südost, manchmal auch recht kräftig, so dass es zwischen den Inseln manchmal schon ganz lustige Wellen gab. Wenn man kein notorischer Frühaufsteher ist, sollte man bei solch sonnigem Wetter bei der Auswahl des Zeltplatzes unbedingt beachten, dass die Sonne Mitte Juni kurz nach 22 h untergeht, auch dann nur sehr zögerlich - fast bis Mitternacht kann man noch ohne Licht lesen - aber schon um 3:45 h wieder aufgeht. Hat man keinen Schattenspender im Nordosten und Osten, wird man zu unchristlich früher Zeit von Licht und Wärme aus dem Zelt vertrieben.

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