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Am Start auf der Aller
112 km von Celle bis nach Verden, das war unser Ziel am Samstag, 25.03.2006, bei der Teilnahme an der 27.Aller-Hochwasser-Rallye.
Nachdem wir bereits 2005 die lange Strecke der AHWR gepaddelt waren, und nun, ein Jahr später, die Anstrengung, der Muskelkater und das kalte Wetter vergessen und nur noch die Erinnerung an die Freude bei der Ankunft geblieben waren, haben wir uns voller Motivation für die diesjährige Fahrt angemeldet.
Aufmerksam haben wir schon Tage vorher die Wettervorhersage und den Pegelstand der Aller beobachtet und sind zu dem Fazit gekommen, dass wir wohl ähnlich graues Wetter wie im Vorjahr, jedoch deutlich weniger Wasser haben werden. Wer jetzt mal einen Blick auf den Pegelstand wirft, wird feststellen, dass der Wasserstand auch sehr schnell steigen kann, z. B. seit Samstag über 1m (aber eben zu spät!).

Am Freitagabend sind Markus und ich zu Thomas nach Braunschweig gefahren, von wo es am Samstag sehr früh zur Einsatzstelle in Celle ging. Heidi musste leider krankheitsbedingt in Hamburg bleiben, war aber bereit, uns am Samstag in Verden abzuholen.

Diesmal saßen wir pünktlich im Boot und haben um 05:55h abgelegt. „Paddeln, paddeln, einfach paddeln“, so unser Motto für die nächsten zwölf Stunden. Das Feld der startenden Kajaker war ziemlich langgezogen, da einige schon deutlich vor der offiziellen Startzeit unterwegs waren. Die Kommunikation mit denen, die wir trafen, beschränkte sich auf ein knappes „Moin“. Der „frühe Langstreckenpaddler“ ist wohl eher wortkarg.

Bedingt durch den im Vergleich zum Vorjahr niedrigen Wasserstand  waren alle vier Wehre auf der Strecke geschlossen und wir mussten viermal umtragen, was überaus anstrengend und zeitraubend war. Andererseits bot es auch Möglichkeit, mal die Beine auszustrecken, in Windeseile ein Butterbrot zu futtern und einen kurzen Plausch mit anderen Paddlern zu halten.

Beim vierten Wehr fiel auf, dass Thomas´ Boot kaum noch bewegbar war, weil deutlich schwerer als zu Beginn der Tour. Ein schneller Blick ins (glücklicherweise) geschottete Heck zeigte den Grund: Wassereinbruch! Zu der bisher nur optischen Beeinträchtigung durch ein lila Paddel zum roten Boot, kam nun also noch ein ernstzunehmendes Problem.

Die Hälfte der Strecke, Hodenhagen bei Kilometer 56, erreichten wir gegen 12:15h. Damit waren wir sicherlich nicht wirklich schnell unterwegs, aber für vier Wehre mit Stauwasser davor und einer mittelmäßigen Fließgeschwindigkeit der Aller konnten wir mit unserer Zwischenzeit zufrieden sein.

Die Landschaft links und rechts der Aller ist gerade an einem sonnenfreien Tag mit zeitweiligem Nieselregen nicht die Aufregendste, wir haben uns jedoch sehr gefreut, neben einigen Reihern, Krähen, Raubvögeln und Wildgänsen auch die ersten Störche zu sehen. [Anm. Thomas: Die Landschaft lässt viel Raum für die Konzentration auf das Wesentliche: Das Zählen von Kilometerschildern ;-) ]

Nach zwei kurzen Pausen, besonders wichtig zum Ausleeren von Thomas´ Boot, haben wir um 18:05h das Ziel in Verden erreicht – erschöpft, aber glücklich, und vor allem nicht als die Letzten.

Ja, und eigentlich, aus meiner Sicht drei Tage später, war das alles gar nicht so schrecklich anstrengend und bestimmt sind wir im nächsten Jahr wieder dabei!

 Kurze Paddelpause am Ufer der Aller 85 km sind geschafft - jetzt sind es doch keine 30 km mehr...
 Am Start auf der Aller ...und weiter geht's - Wetter und Landschaft lassen viel Raum für's Wesentliche...
 Am Start auf der Aller Glücklich im Ziel...
 Am Start auf der Aller ...und hoch dekoriert ...

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