Da staunten die Radfahrer auf dem Deich nicht schlecht: auf dem Rasen vor unserem Bootshaus wurden Paddler aus dem Kajak gezerrt, in Rettungsdecken eingepackt und genau überprüft ob und wo sie sich möglicherweise verletzt haben. Zum Glück nur eine Übung, damit wir aber im möglichen Ernstfall wissen, was zu tun ist, wenn die Hilfe nicht innerhalb von 10 Minuten kommen kann.
Als Gemeinschaftsangebot von RdE, NW und WVS und dem DRK Hamburg finden in diesem Jahr 4 Outdoor-Erste-Hilfe Kurse statt. Da wir alle im Outdoor Bereich unterwegs sind, müssen wir immer damit rechnen, in eine Notsituation zu kommen, bei der das Eintreffen der Retter länger dauern kann. Dann ist es wichtig Erste-Hilfe-Maßnahmen sofort umsetzen zu können. Denn diese getroffenen Maßnahmen könnnen über den weiteren Verlauf und im schlimmsten Fall über das Leben des Verunglückten entscheiden.
Schon bei der Vorstellungsrunde stellte sich heraus, daß bei vielen von uns der letzte Erste-Hilfe-Kurs schon verdammt lage her war. Nach einer theoretischen Einführung im Bootshaus ging es dann "ans Wasser"
Wir lernten, wie jemand schnell an Land gebracht wird (im Kajak auf dem Wasser haben wir kaum Chancen Maßnahmen zu ergreifen), wie wir die/den Verletzten (auch wen er z.B. deutlich größer und schwerer ist als die rettende Person) möglichst einfach aus dem Kajak ziehen können, ihn an einen sicheren trockenen Platz befördern, ihn auf Verletzungen abchecken,beruhigen und stabilsieren bis professionelle Hilfe kommt.
Nach der Mittagspause durften wir dann alle möglichen stark blutenden Verletzungen simulieren und diese natürlich entsprechend verbinden. So mancher bekam dabei einen völlig neuen Kopfschmuck verpasst.
Im letzten Teil ging es dann um die lebensrettenden Sofortmaßnahmen Herzdruckmassage und Beatmung sowie die stabile Seitenlage. Da eine bewußtlose Person in der Realität nicht unbedingt mitten in einem Raum aufgefunden wird, lag sie bei uns zwischen den engen Spinden in der Bootshalle, was die Situation noch einmal erschwerte aber sehr realitätsnah darstellte.
Am Ende des Tages brummte allen der Kopf, aber wir haben alle sehr viel mitnehmen können und hoffen jetzt, daß wir nicht in eine entsprechende Situation kommen. Aber wenn, wissen wir was zu tun ist.
Vielen Dank an die Organisatoren dieser tollen Veranstaltung und Florian vom DRK, der uns so abwechslungsreich und anschaulich das Wissen vermittelt hat.
Wer noch mehr zu den Inhalten des Outdoor-Erste-Hilfe Kurses wissen möchte, findet hier einen Bericht von Maike vom Ring der Einzelpaddler (RdE).
Am besten aber selbst einen Platz im nächsten Kurs buchen, (es gibt noch einige wenige freie Termine), dann werdet auch ihr ein HELD oder eine HELDIN des Alltags!