Auch dieses Jahr war wieder eine Querung der Lübecker Bucht geplant. Zur Abwechslung aber wurde entschieden, dass wir diesmal abends erst um 22:00 starten würden und so zuckelten wir (Kirsten, Matthias und Jan), ganz entspannt Samstagnachmittags nach Niendorf und genossen die Ruhe, den Strand und ein leckeres selbstgemachtes Abendessen...

In der Dämmerung machten wir uns bereit und pünktlich um 22 Uhr saßen wir in den Booten und paddelten los. Die Ruhe wich dem Krach der verschiedenen Strandbars, die wegen des schönen Wetters alle Open Air Disco hatten. So fuhren wir mit Begleitmusik von The Beatles, Rolling Stones, REM, Janet Jackson und sogar AC/DC in die Nacht. Ständig war irgendwo am Horizont Feuerwerk zu sehen und, mit Verspätung, zu hören. Erst nach einer Stunde, als wir mehr als 5 km vom Land entfernt waren, ließ der Krach etwas nach und wir konnten die Ruhe genießen. Bloß gut, dass wir die Boote vorher mit weissen Rundumlichtern und Knickstäben fit gemacht hatten, so dass wir auch im Dunkeln die Kompaße ablesen konnten und den Kurs von 5° einhalten konnten. Der Kurs war auch so gesetzt, dass wir uns an einem Leuchtturm auf der anderen Uferseite orientieren konnten. Dessen Lichtsignal war auf der Karte angegeben und konnte so leicht zwischen allen anderen Lichtern und leuchtenden Tonnen ausgemacht werden. Hier im Dunkeln zeigte sich auch das berühmte Meeresleuchten (Biolumineszenz). Wenn man die Hand unter der Wasseroberfläche bewegte, sprühten grüne Funken in alle Richtungen.

Wieder unter Land, östlich von Neustadt, paddelten wir mit eingeschalteten Stirnlampen am Ufer entlang. Kurze Zeit später, fanden wir einen schönen Lagerplatz. Wir bauten die Zelte auf, tranken noch ein Bier zusammen und schliefen schnell ein.

Die Nacht war kurz, denn um 7 Uhr morgens wurden wir schon wieder von einem Wolkenbruch geweckt. Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir gegen 11 Uhr wieder los. Der Wind war aufgefrischt und blies stetig mit 4 Windstärken aus West, was eine schöne Dünung verursachte. Die wiederum war für das große Grinsen im Gesicht verantwortlich. Mit den Wellen spielend, waren wir nach 2,5 Std. viel zu schnell wieder in Niendorf zurück. Schnell waren die Boote wieder auf dem Auto und auch die Blechlawine Richtung Hamburg schmälerte das Grinsen im Gesicht nichtmal ein kleines bisschen.