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wvs-20170618 201403 Boddenlandschaft zwischen Ribnitz-Damgarten und Stralsund
Zwischen dem Schilf ist es schön. Die Sonne scheint, und fast wirkt es windstill. Hinter einer Biegung der Recknitz bleibt unsere Einsatzstelle in Damgarten zurück. Noch eine Windung, der Bodden kommt näher. Wellen drängen sich in den Fluss. Mir kommt das Nordseegedicht „Trutz, blanker Hans" in den Sinn. Schläft da draußen ein Drache, der mit jedem Atemzug Wassermassen in sich hinein saugt und dann schäumend wieder entlässt?

Noch ein Biegung, höhere Wellen. Ich muss das Paddel jetzt festhalten. Dann liegt der Bodden vor uns, mit Schaumkrönchen. Fünf Beaufort direkt von vorn. Kurze Wellen, Sandboden, man könnte auch aussteigen und laufen, so flach ist das Wetter. Aus elf Paddelkilometern werden fünfzehn, wir schlängeln uns am Schilfrand entlang, suchen jedoch vergeblich nach Windschutz. Froh erreichen wir das Tagesziel, Dierhagen Dorf.

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Im thüringisch-hessischen Grenzgebiet stand eine einwöchige Gepäcktour auf dem Plan, die uns auf der Werra von Hörschel bei Eisenach bis nach Witzenhausen führte. Die erste Tagestour fand oberhalb vom ersten Übernachtungsort statt, so dass sie noch ohne Gepäck absolviert werden konnte.

Wir verbrachten somit zwei Nächte auf dem Kanu-Club Platz in Hörschel und lauschten dabei den Geräuschen der Fortbewegungsmittel unserer Zeit zu. In unmittelbarer Nähe verliefen nämlich sowohl über einer imposanten Brücke die Autobahn A4 als auch eine Eisenbahnstrecke mit viel Güterverkehr.

Morgens Fuhse, abends Fusel

DSC00041Nachdem Petrus uns am letzen Sonntag beim Anpaddeln verwöhnt hat, beweist der April zu Ostern, wie launisch er sein kann.  Trotz schlechtester Wetterprognose treffen aber am Karfreitag 23 große und kleine Paddler am Bootshaus der Celler Kanuwanderer ein.

Kurz nach der Ankunft geht es hochmotiviert aufs Wasser. Schließlich sind drei Tagesgäste dabei, die auch auf ihre Kosten kommen wollen. Wir setzen in den Wienhäuser Mühlenkanal  ein und paddeln auf der Aller weiter bis zu unserem Standquartier in Altencelle.  Unterwegs treffen wir  das erste Mal auf Nutrias. Die für viele von uns bis dato unbekannten Tiere sind hier in der Region häufiger anzutreffen. Vor uns Paddlern zeigen sie recht wenig Scheu.

Nach regnerischer Nacht geht es am zweiten Tag auf die Fuhse.  Selbst für einige alte WVS-Hasen eine Erstbefahrung. Von ortskundigen Paddlern verächtlich als "Kanal" bezeichnet, hat sie doch einen gewissen Reiz. Sie strömt gut und die hohen schilfbestandenen Ufer schützen uns ein wenig vor dem kräftigen Wind. Nach der Mündung in die Aller kommt der Wind  direkt von vorn und die letzen zwei Kilometer werden zur Qual. Da ist es gut, dass viele helfende Hände zur Stelle sind, um alle Boote und Paddler wieder an Land zu schaffen.

Bild 2Die Anspannung wächst, das Rauschen des Wassers wird lauter. Wir nähern uns einem der hohen Mühlenwehre. Das Unterwasser hinter dem Wehr ist nicht zu sehen, alleine das schüchtert ein. Umtragen unmöglich. Wir müssen dichter an die Wehrkante heran um die Fahrbarkeit des Wehres zu erkunden. Eigentlich wiederstrebt einem das, nur nicht unkontrolliert vom Wehr ansaugen lassen!

Die furchtlosesten Paddler (meist Rentner!) finden die Durchfahrt und stürzen sich mit ihrem Kajak in die Tiefe. Irgendwo tauchen sie wieder im Blickfeld der im oben wartenden Kameraden auf. Na also, geht doch!

wvs-Bild 3Nur glückliche Gesichter! Der Wassersport-Verein Süderelbe in Harburg eröffnet die Paddelsaison. Mit seinen Kajaks ist er auf der unteren Bille zwischen Hamm und dem Naturschutzgebiet Boberger Dünen unterwegs. Nix Aprilwetter! Strahlend blauer Himmel, fast schon sommerliche Temperaturen und eine explodierende Natur lassen unser Anpaddeln zu einem kleinen Event werden.

Am Morgen hatten sich 41 Kanuten an unserem Bootshaus in Wilhelmsburg getroffen, neuer Teilnehmerrekord. Das Verladen und der Transport so vieler Kajaks war eine kleine logistische Leistung. Schnell ist alles verladen und wir erreichen per Auto den Einsatzort in Hamm. Gut, dass der Wanderwart Parkplätze, Ein- und Aussatzstelle an der Bille im Vorfeld erkundet hatte.

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